Wichtige Infos zur Adoption

 

Hundesicherheit, Eingewöhnungszeit & Gesundheit

 

Womit muss ich rechnen:

Wir versuchen die Hunde immer so gut wie möglich zu beschreiben, aber es ist leider nicht immer einschätzbar, wie sich ein Hund zu Hause auf dem heimischen Sofa entwickelt, wenn er im Ausland nur einer unter vielen im Tierheim war. Oftmals befinden sich die Hunde, die wir vorstellen schon in privaten Pensionen oder sogar auf einer Pflegestelle in Deutschland. Dann können wir natürlich seinen Charakter noch besser einschätzen.

 

Wenn ein Hund sehr ängstlich ist, teilen wir das mit, im Interesse vom Hund und natürlich in Ihrem Interesse. Allerdings braucht jeder Hund Zeit um anzukommen. Wie lange das ist, ist individuell unterschiedlich und kann auch Wochen in Anspruch nehmen.

 

Alle Hunde sind entwurmt, trotzdem kann es vorkommen, dass einige Hunde mit Durchfall reagieren. Das kann verschieden Ursachen haben: Der lange Transport, Futtermittelumstellung  oder auch Giardien. Giardien sind Einzeller, die sehr hartnäckig sind und sich besonders bei jungen Hunden unter Stress sehr stark vermehren können. Folge davon kann Durchfall sein.

 

Wir können keine Stubenreinheit und Leinenführigkeit garantieren. Viele der Hunde kennen kein Gassi gehen und wissen nicht, dass dieser Gassigang für alle Geschäfte genutzt werden soll. Es ist Ihre Aufgabe, dem Hund das gefühlvoll bei zubringen und das kann eine gewisse Geduld benötigen.

 

Die Sicherung des Hundes

 

Auch wenn es sich nicht um einen Angsthund oder um einen ängstlichen Hund handelt, kann niemand einschätzen oder wissen, wovor der neue Bewohner sich möglicherweise in der neue Umgebung erschrickt. So kann es sein, dass ihr neuer Welpe alle fremden Hunde freundlich begrüßt, aber beim 5. Hund in Panik gerät, weil er evtl. schlechte Bekanntschaft mit einem ähnlichen Hund gemacht hat. Oder ihr neuer erschrickt sehr, wenn er das erste Mail die Müllabfuhr hört und sieht oder an der Kuhweide vorbei soll.

 

!!  Daher ist eine gute Sicherung in der ersten Zeit absolute Pflicht. !!

 

Am sichersten ist eine Doppelsicherung mittels Halsband und Sicherheitsgeschirr und den Hund mittels 2 Führleinen mit beidseitigem Karabiner zu führen. Eine der Leinen befestigt man am Halsband und hält sie in der einen Hand, die andere Leine am Geschirr und hält sie in der anderen. So kann der Hund, sollte er sich doch mal aus dem Halsband oder aber dem Geschirr befreien können, oder sogar eine der Leinen durchbeißen, nicht gleich fliehen. (Wenn Sie Fragen dazu haben, sprechen SIe uns bitte an, wir erklären Ihnen alles ganz genau!)

 

Sowohl das Halsband als auch das Geschirr müssen so eingestellt sein, dass der Hund sich nicht rückwärts daraus befreien kann. Zusätzlich ist es empfehlenswert, dass am Halsband zur Steuermarke auch eine Marke oder Sonstiges mit Ihrer Handynummer befestigt wird.

  

Ein Sicherheitsgeschirr können Sie sehr günstig über uns erwerben oder aber bestellen, z.B. bei

http://www.blaire.de/sicherheitsgeschirr.php

http://www.sientas.de/shop/ausbruchsichere-geschirre/45-pflegestellen-geschirr-.html

 

Die allseits beliebten ´Flexi-Leinen´ eignen sich nicht zur Sicherung eines scheuen Hundes, da sie unhandlich sind und daher schnell aus der Hand fallen, was den Hund zusätzlich erschreckt. Darüber hinaus kann er sich in der langen, scharfen Schnur verwickeln und so schwer  verletzen.

 

Für die nächsten 2 bis 3 Monate gilt: Die Wohnungs- bzw. Haustür wird nur geöffnet, wenn der Hund angeleint ist bzw. die jeweilige Tür des Raumes, in dem er sich befindet, zum Flur geschlossen ist.

So lange dauert es mindestens, bis ein Hund richtig bei Ihnen „angekommen“ ist!

 

Die sichere Übergabe des Hundes

 

Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass jeder, nicht nur ein bekanntermaßen schüchterner Hund, sondern auch ein sonst selbstbewusster, nach einer Reise über Tausende von Kilometern zunächst verstört ist, wenn er sich plötzlich in einer neuen Umgebung wiederfindet und fremden Menschen begegnet. Nur selten gibt es Hunde, denen das alles gar nichts ausmacht.

 

Kommen Sie zur Abholung wenn möglich zu zweit und bitte ohne kleine Kinder, da diese den Hund zusätzlich überfordern könnten.

 

Bringen Sie zur Abholung also bitte ein Halsband, ein Geschirr, 2 Leinen, und ggf. eine Transportbox mit. Der Hund wird nach der langen Reise bestimmt durstig sein. Daher sollten Sie außerdem an einen Napf und Wasser denken. Sie können ihm dann im Auto etwas zu trinken anbieten.

Wenn möglich, nehmen SIe den Hund aus dem Tranporter auf den Arm und setzen Sie ihn gar nicht auf dem Boden der Übergabestelle ab, sondern setzen Sie ihn direkt in ihr Auto. Ein Spaziergang vor der Weiterfahrt ist nicht erforderlich sondern gefährdet den Hund nur, sollte er an einer ihm völlig fremden Stelle entlaufen.

 

Die Autofahrt in das neue Zuhause

 

Wenn der Hund in seiner Box transportiert wurde, lassen Sie ihn so lange darin, bis Sie mit ihm im Haus sind. Sollte er mittels Verbindungsgurt gesichert worden sein, dann leinen Sie ihn noch im geschlossenen Auto an Halsband und Geschirr an. Erst dann steigt die Begleitperson aus dem Wagen und öffnet die Haustür. Danach gehen Sie vorsichtig mit dem an 2 Leinen gesicherten Hund ins Haus. Die Tür schließt die Begleitperson.

 

Was tun, wenn der Hund entlaufen ist:

 

Informieren Sie bitte UNVERZÜGLICH den Verein!

 

Durch unser ausgedehntes Netzwerk kann das Auffinden eines entlaufenen Tieres ungemein beschleunigt werden!!!

 

Außerdem ist jedes Tier unbedingt und innerhalb von 24 Stunden nach seiner Ankunft bei ´TASSO´ zu registrieren! Es kann dann anhand seiner Chipnummer in der Datenbank schneller identifiziert und der Besitzer ausfindig gemacht werden.

 

Informieren Sie die Polizei und rufen Sie die Tierheime in der Umgebung an.

Sie selbst sollten so lange wie möglich dort bleiben, wo der Hund entlaufen ist und auf ihn warten. Mit ganz viel Glück kehrt er nach einiger Zeit unbeschadet zu Ihnen zurück. Geschieht dies, entwarnen Sie die zuvor alarmierten Stellen bitte umgehend.

 

Ankunft

 

Lassen Sie den Neuankömmling selbständig aus der Box herauskommen bzw. leinen Sie ihn ab, nachdem sichergestellt ist, dass in nächster Zeit niemand die Haus- bzw. Wohnungstür öffnet.

 

Es versteht sich von selbst, dass Haustiere wie Katzen, Kaninchen, Hamster und Ziervögel nicht sofort auf den Hund treffen. Zuerst muss sichergestellt werden, dass der Hund diese Mitbewohner nicht für Beute hält. Tut er es doch, dürfen die Tiere sich nicht ohne Aufsicht im selben Raum aufhalten – NIE!

Oberstes Gebot: Zwingen Sie ihn zu nichts – NIEMALS und schon gar nicht mit Gewalt! Das gilt nicht nur für die Eingewöhnungszeit!

 

Der Hund wird neugierig sein. Lassen Sie ihn alles erkunden – jeden Raum, jeden Gegenstand – immer eins nach dem anderen. Das kann manchmal Tage dauern. Aber nur, wenn der Hund sich von vornherein selbständig und frei in seinem neuen Zuhause bewegen darf, wird er es schnellstmöglich als solches ansehen.

 

Sollte der Hund extrem ängstlich sein, sich gar nicht aus der Box heraustrauen bzw. wenn Sie den Eindruck haben, er möchte sich, sobald er abgeleint ist, am liebsten in die nächste Ecke verkrümeln und nie wieder hervorkommen, dann… lassen Sie ihn!

 

Spätestens, wenn der Hund durstig und/oder hungrig ist, wird er von selbst kommen. Sie dürfen in einem solchen Fall jedoch nicht erwarten, dass Ihnen der Hund gleich aus der Hand frisst. Platzieren Sie die geöffnete Box in Nähe des Futterplatzes bzw. die Näpfe in Nähe der Ecke, in die sich der Hund zurückgezogen hat, und gehen Sie weg. Beobachten Sie den Hund nicht, denn das würde er merken. Es erfordert manchmal viel Zeit und Geduld, bis der Hund sich endlich traut. Aber nur so kann er die Erfahrung machen, dass ihm nichts passiert. Denn aus Sicht eines derart ängstlichen Hundes kann in dieser Stresssituation jegliche Annäherung einen potentiellen Angriff bedeuten, zumindest eine Inanspruchnahme seines Futters. Bei solchen Hunden kann man oft nur mutmaßen, was sie in der Vergangenheit erlebt haben müssen.

 

Stubenreinheit und die ersten Spaziergänge

 

Der erste Spaziergang findet idealerweise nicht im Dunkeln statt. Ist dies unumgänglich, dann lassen Sie den Hund an beiden Leinen gesichert (s.o.) sein Geschäft erledigen und gehen Sie wieder zurück ins Haus. Dies ist nicht der Moment für einen ausgedehnten Spaziergang!

 

Wenn Sie einen eigenen Garten haben, ist es am einfachsten und zugleich auch am sichersten, den Hund zunächst da sein Geschäft verrichten zu lassen – gerade, wenn es dunkel ist!

 

Damit ein Hund schnell stubenrein wird, müssen Sie in zeitnahen und regelmäßigen Abständen mit ihm nach draußen gehen! Dabei spielt das Alter des Hundes in den ersten Tagen keine große Rolle. In der Regel werden ältere Hunde, wenn sie es nicht schon sind, jedoch schneller stubenrein als Welpen. Wählen Sie Wege mit angrenzenden Rasenabschnitten. Die meisten Hunde bevorzugen diesen Untergrund. Denken Sie aber stets daran, die Hinterlassenschaften Ihres Hundes zu entfernen!

 

Die Route für die ersten Spaziergänge sollte immer dieselbe sein. Darüber hinaus sollte man nicht „im Kreis“ laufen, sondern sich ein Ziel aussuchen und dann auf dem gleichen Weg wieder zurückgehen. So kann sich der Hund schnell anhand seiner eigenen Spur orientieren und sich so den Weg nach Hause besser „merken“. Das kann sich auch auszahlen, wenn der Hund trotz Einhaltung aller Vorsichtsmaßnahmen doch mal weg läuft.

 

Gesundheit / Erkrankungen

Wenn die Tiere ankommen, sind sie von der Reise meistens gestresst, was Durchfall verursachen kann. Ein weiterer Grund für Magen-Darm-Probleme kann die abrupte Futterumstellung sein. Der Transport bzw. die Autofahrt kann bei einigen Hunden Übelkeit hervorrufen, besonders bei denen im Welpenalter. Wenn keine Blutbeimengungen im Kot zu sehen sind und er sich nach kurzer Zeit festigt, ist kein Tierarztbesuch nötig. Es empfiehlt sich jedoch, ein Präparat zur Darmsanierung zu verabreichen.

 

Sollte der Hund mal eine Zecke haben, entfernen Sie diese am einfachsten und sichersten mit einem sog. Zeckenhaken. Die Gefahr, dass der Kopf stecken bleibt und sich die Stelle entzündet, ist damit am geringsten.

 

Verwenden Sie keine Antiparasitika, in denen Zusätze wie Knoblauch oder Teebaumöl enthalten sind! Knoblauch ist für Hunde giftig und Teebaumöl kann bei Katzen zusätzlich einen anaphylaktischen, Schock hervorrufen, der schnell tödlich enden kann.

 

Wurmkur

Wurmkuren wirken gegen Bandwürmer (Übertragung durch Flöhe; nicht auf den Menschen übertragbar), Spulwürmer (deren Eier werden von Tier zu Tier oder durch Nahrungsmittel übertragen; Übertragung auf den Menschen äußerst selten) und Hakenwürmer (bohren sich durch die Pfoten in den Körper des Hundes; nicht auf den Menschen übertragbar). Die Hunde, die wir vermitteln, sind gegen Würmer behandelt. Dennoch kann es manchmal dazu kommen, dass sich Hunde in der Pension bereits neu mit Würmern infiziert haben. Ihr Tierarzt empfiehlt Ihnen gerne eine passendes Präparat.

 

Giardien sind einzellige Parasiten, die sich ebenfalls im Darm des Hundes ansiedeln können. Sie sind leicht von Tier zu Tier übertragbar (Katzen, Kaninchen und Meerschweinchen können auch infiziert sein. Dies ist zu beachten, wenn diese Tiere mit im Haushalt leben!). Leider sind daher insbesondere Tiere betroffen, die aus Zwingeranlagen oder Tierheimen stammen, also auch solche aus dem Auslandstierschutz.

Die Ansteckung erfolgt also über direkten Kontakt, aber auch durch das Fressen von infiziertem Kot. Auch daher sollte man diesen immer beseitigen!

 

Giardien werden jedoch auch aus der Umgebung aufgenommen. Sie befinden sich z.B. in abgestandenem Wasser. Deshalb sollten Sie ihren Vierbeiner, insbesondere an heißen Sommertagen, da sich Giardien dann explosionsartig vermehren, nicht aus Gießkannen, Pfützen oder Vogeltränken trinken lassen sollten. Kleine Seen und Tümpel sollten dann ebenfalls gemieden werden.

Normalerweise verläuft eine Infektion mit Giardien symptomlos. Sie können sich jedoch stark vermehren, wenn die Abwehrkräfte ihres Wirts geschwächt sind (Welpen, alte oder bereits kranke Tiere). Daher ist eine Stärkung des Immunsystems die beste Prophylaxe!

 

Typische Anzeichen für Giardien-Befall sind lang anhaltender und/oder immer wiederkehrender Durchfall; bisweilen kommen Blut- oder Schleimbeimengungen im Kot sowie Erbrechen hinzu. Bei jungen Hunden können Giardien Wachstumsstörungen und Hautentzündungen hervorrufen.

Ob ein Tier infiziert ist, zeigt ein sog. Antigentest.

Die Therapie besteht in der konsequenten Gabe diverser Präparate (Antibiotika und Wurmmittel). Darüberhinaus sind Hygienevorschriften einzuhalten. Andernfalls besteht die Gefahr einer erneuten Ansteckung.

 

Impfungen

Impfungen stellen einen Schutz vor oft tödlich verlaufenden Infektionskrankheiten dar! .

Hunde werden i.d.R. gegen Staupe, Hepatitis, Leptospirose, Tollwut und Parvovirose geimpft (S, H, L, T, P).

Alle Hunde, die wir vermitteln, sind ausreichend geimpft.

 

Kastrationen

In der Regel sind die erwachsenen, von uns vermittelten Tiere bereits kastriert.

Wenn Sie einen Welpen oder Junghund adoptieren, sollten Sie ihn in entsprechendem Alter kastrieren lassen. Grundsätzlich hat die Vermeidung von Nachwuchs oberste Priorität! 

 

Mittelmeerkrankheiten

Unsere Tiere werden vor Ausreise auf die gängigen Mittelmeerkrankheiten getestet. Sollte ein Test einmal positiv verlaufen sein, dann weisen wir in den Vermittlungstexten der Hunde explizit darauf hin und ebenso zusätzlich bei Interessenten-Gesprächen.

Zu den Mittelmeerkrankheiten, auf die wir testen, zählen insbesondere die Anaplasmose, Babesiose, Borreliose, Ehrlichiose, Dirofilariose, und Leishmaniose.

Der Test darauf gehört zu unseren Standards. Darüber hinaus treten sehr selten auch noch weitere Krankheiten auf, auf die wir nur auf expliziten Wunsch und gegen eine höhere Schutzgebühr testen können, wie z.B. die Hepatozoonose.

PUHH ... das waren jetzt aber viele Informationen auf einmal? 
Ja, das wissen wir. Wir wollen Sie auch nicht überfordern damit. Aber Ihr Hund soll über die Vermittlung in ein besseres Leben entlassen werden. Dafür gibt es einfach einiges zu beachten :-)